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Was ist "BR50" / was ist "BENCHREST"

Folgendes dient nur zur allgemeinen Info. Seht es als kleinen Überblick.

BR 50: ("Deutsche Regelung")

Es handelt sich hier um eine Benchrest – Disziplin bei welcher mit Einzelladerbüchsen im Kaliber .22 lfb auf 50 m geschossen wird. (Auch möglich sind .22 Kurz, .22 lfB HV, .22 Stinger, Z .22 Lang, .22 Win Magnum Randfeuer). Dies erfolgt wie beim „normalen“ Benchrest im Sitzen an einer Bench (= Tisch), mit einer Riflerest, einer Hinterschaftauflage und Windfahnen.

Zeit + Schußzahl:
Der Schütze richtet sich i. d. R. innerhalb von max. 15 Minuten ein. Erst auf Kommando der Aufsicht erfolgt die Aufnahme des Waffenschlosses und dieses wird in das System eingeführt. Wenn alle Schützen fertig sind, erfolgt das Startzeichen und die Zeit läuft: 30 Minuten für 50 Wertungsschüsse auf insgesamt 50 Einzelziele, inkl. unbegrenzter Probeschüsse auf separaten Probescheiben. Während der Wertungsschüsse kann bei Bedarf auf die Probescheiben gewechselt werden.

Zielhilfen:
Meistens sehr stark vergrößernde ZF, sehr beliebt Weaver u. Leupold 36fach, mittlerweile auch bis 45fach. Crosshair- oder Dot-Absehen werden bevorzugt.

Schaft:
Teilweise spezielle Schäftungen, welche am Vorderschaft eine maximale Breite von 76,2 mm haben dürfen.

Gewicht in Verbindungen mit dem Gesamtergebnis / Highgrid:
Angestrebt wird eine Waffe mit einem ausgewogenen Schussverhalten. Dazu zählt zumindest auch eine ggf. angestrebte NICHT-Überschreitung des Waffengewichtes inkl. ZF = schießfertig von 5,4432 kg. Sobald die Waffe schwerer ist, hat dies negative Auswirkungen auf das Endergebnis! Je schwerer, desto schlechter für das Endergebnis. Je leichter, desto besser! (Allerdings ist eine leichtere Waffe auch etwas schwieriger zu schießen.) In Bezug auf das Gewicht gibt es nun einen „Handicapfaktor“. Der ist für das Gesamtergebnis (=Highgrid) entscheidend. Dieser Faktor errechnet sich aus folgender Formel:

5,4432 – Gewicht + 1 = Faktor
-------------------------------
45,36

(in Worten: 5,4432 minus Gewicht / das Ergebnis geteilt durch 45,36 / dieses Ergebnis plus 1 = Faktor)

Beispiele: eine Waffe wiegt 4,560 kg

5,4432 – 4,560 = 0,8832 / geteilt durch 45,36 = 0,0194708 + 1 = 1,0195

Wenn der Schütze nun 3600 Punkte erschossen hat, läge ein Endergebnis in Höhe von 3670,20 vor (3600 x 1,0195). Wenn nun aber die Waffe nur 4,000 kg wiegen würde, hätte diese einen Handicapfaktor von 1,0318 und das Endergebnis läge bei besseren 3714,48. Bei 6,000 kg dagegen wären es nur 3555,72 Punkte. Bei 7,500 kg nur noch 3436,92 Punkte. Ganz netter Unterschied, nicht!!! Dies macht schnell 2, 3 Plätze aus oder auch den Sieg!

Score:
Neben dem Gesamtergebnis Highgrid gibt es noch eine nette zweite Wertung, die Score-Wertung. Die Scheibe mit ihren 50 Zielen ist in 10 Felder (Scores) aufgeteilt. In jedem Score befinden sich jeweils 5 dieser Ziele. Somit wäre pro Score max. ein Ergebnis von 500 Punkten machbar! Wer die meisten 500’er hat, führt die Wertung an. Oder das einzige 500’er oder logischerweise irgendwas danach.

Scheibe:
Siehe www.benchrestgallery.com/sotbr50eu.pdf

Die BR-50-Scheibe des DBRV ist 420 X 297 mm groß und ist durch eine waagerechte Trennungslinie in einen Probe- und einen Wertungsbereich unterteilt.

Der Wertungsbereich ist in 10 Felder von 67 X 96 mm unterteilt, in denen jeweils 5 Spiegel untergebracht sind.

Es gibt jeweils 3 Ringe:

100er Ring Außendurchmesser 13,80 mm / Ringstärke: 1,50 mm
50er Ring Außendurchmesser 19,60 mm / Ringstärke: 0,20 mm
25er Ring Außendurchmesser 28,10 mm / Ringstärke: 1,65 mm

Wie erwähnt, 10 Scores mit je 5 Zielen + 3 Probeziele (= unbegrenzte Probeschüsse). Zentrum (= innerhalb von 12,7 mm!) ergibt volle 100 Punkte. Danach folgen 50, 25, 10 und sogar Minuspunkte = -25, solche würden dann von den erschossenen guten Punkten abgezogen werden!

Als Vergleich zur DBRV-Scheibe (siehe oben) hier mal der Link zu der internationalen / amerikanischen Scheibe: www.benchrestgallery.com/sotbr50int.pdf

Die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der deutschen Scheibe:
www.benchrestgallery.com/br50diffusager.pdf

Auswertungssystem:
Siehe Anhang als .pdf-Datei

Quelle mit Fotos

Astanase
Auch folgendes dient dem allgemeinen Überblick.


BENCHREST

Benchrest bedeutet sinngemäß: Bench = Tisch / Rest = Auflage

Diese Sportart kommt aus den USA. Der Ursprung findet sich wohl im jagdlichen Bereich wieder. Sogenannte "Varminter" fanden sich im Laufe der Jahre zusammen und brachten ihre Erfahrung als Schützen u. Wiederlader ein. Dies entwickelte sich schnell dazu, das die Streukreise immer enger wurden. Kaum noch als solche zu bezeichnen! So mancher wundert sich über 5- oder 10-Schuss-Bilder, welche aussehen, als wäre es nur ein Schuss! (Beispiel: siehe Anhang) Gleichzeitig wurden die Schussentfernungen immer größer.

Geschossen wird sitzend an einem stabilen Tisch, die Büchse liegt vorne auf einer sehr speziellen Auflage, hinten auf einem Ledersack. Die Büchse selbst wird kaum berührt. Die recht Hand "umfasst" leicht den Griff ... nein, genauer, der Daumen liegt auf dem Schaft, der Zeigefinger berührt den Abzug! Die Waffe wird nicht in die Schulter gezogen! Die einen legen sie leicht an, ich lass sie nicht an die Schulter. So läuft sie im Schuss erst ein Stück ohne Widerstand zurück.

Entlang der Schießbahn sind Windfahnen aufgestellt. Empfehlenswert ist es, diese leicht seitlich (links bei Rechtsschützen) entlang der Flugbahn aufzustellen. Somit hat der Schütze, während er im Anschlag ist, durch das Glas schaut, diese mit dem linken Auge im Blickfeld. Das "Lesen" der Fahnen ist maßgeblich entscheidend über Erfolg oder Misserfolg! Man sollte immer beim gleichen Stand der Fahnen schießen. Leicht gesagt! Leider will Mutter Natur nicht immer so mitmachen und das ist das Hauptproblem beim Benchrest.

"Ziel" beim Benchrest:
Es werden jeweils 5 x 5 Schuss (5 Matches) auf 100 m bzw. 200 o. 300 m abgegeben. Für je ein Match hat der Schütze 7 Minuten Zeit. Innerhalb dieser Zeit darf er beliebig viele Probeschüsse auf die extra dafür gekennzeichnete Probescheibe abgeben. Das Ergebnis dieser 5 Matches bezeichnet man als "Aggregate". Das Ergebnis eines Wettkampfes über z. B. 100 und 200 m als "Grand Aggregate".

Waffen:
Bei den Büchsen handelt es sich um z. B. handgefertigte Waffen in Kleinstauflage oder auch Einzelanfertigungen (erstklassige Läufe, spezielle Schäfte, steife Einzelladersysteme, Systembettung, 50g-Abzüge) mit stark vergrößernden Zielfernrohren (Leupold 36BR / mittlerweile bis 45x) und feinstem Absehen, Sonnenblenden, Flimmerbänder. Dazu kommt die handgeladene Munition. Durchgesetzt hat sich hier die 6 PPC.

Wertungsklassen:
Es gibt 5 verschiedene Klassen. Diese unterscheiden sich u. a. im jeweils zulässigen Höchstgewicht der Waffen.

6 PPC: (= Pindell / Palmisano - Cartridge)
Genutzt wird die .220 Russian - Hülse von z. B. Lapua, welche nach dem Abdrehen der Hülsenhalswandung mit einer abgebrochenen/reduzierten Ladung (ca. 23 gr. Kemira N 133) erstmalig geschossen wird = firegeformt. Danach erfolgt die weitere Behandlung der Hülse. Das fertige Produkt besteht z. B. aus: 68 gr. Berger, max. 28 gr. N 133, Federal 205M. 70 gr. Sierra Match King ist eine preisgünstige Trainings-Alternative!

Quelle